57 nachzugehen und Perspektiven für den Ruhestand zu entwickeln Dabei ist eine intensi ve Begleitung durch die Mit arbeitenden ge fragt Die Menschen die in unseren Hilfs systemen alt gewor den sind haben meist eine Sonderkarriere hinter sich vom Sonderkindergar ten über die Sonderschule hin zu Wohnheimen und beschützenden Werkstät ten Sie sind oftmals sehr behütet aufgewach sen und Entscheidungen wurden ihnen lange Zeit abgenommen Sie sind es nicht gewöhnt Wünsche zu formulieren und selbstständig Zu kunftsperspektiven zu entwickeln Eine wichtige Rolle spielt deshalb die Biographie Arbeit denn die Auseinandersetzung mit Erinnerungen kann Sicherheit und Orientierung bieten Erinnerungen bieten Sicherheit Oftmals fällt es leichter mit dem Übergang ins Rentenalter umzugehen wenn man sich an an dere Übergänge zurückerinnert von der Schule in die Werkstatt vom Elternhaus in die Wohn stätte Was hat mir damals geholfen Welche alten Vorlieben kann ich neu entdecken welche Ressourcen für mich nutzen Sinnvoll ist es so früh wie möglich mit dem Sammeln von Fotos Filmen Musik und Erinnerungsstücken anzufan gen Im besten Fall steht dann eine ganze Kiste voll mit dieser Sammlung bereit die in schwieri gen Momenten zum Einsatz kommen kann Wie aber gestaltet sich der Lebensabend dann Unsere Aufgabe ist es Angebote zu machen damit die Rentner in unseren Häusern ihren Ru hestand aktiv gestalten können Für alte Men hinderung können oft keine körperlichen Beschwerden wahr nehmen oder äu ßern Das erfordert von allen Beglei tenden eine inten sive Beobachtung und einfühlsame Zuwendung Eine besondere Heraus forderung stellt auch das Thema Demenz dar Denn für Menschen mit geistiger Behinderung vor allem mit Down Syndrom ist die Wahrscheinlichkeit daran zu erkran ken ungleich höher Alltagskompetenzen erhalten Wichtig ist es zunächst vor allem vorhandene Alltagskompetenzen zu erhalten Menschen mit geistiger Behinderung sind in der Regel auf stetige Wiederholung angewiesen Werden Fähigkeiten nicht immer wieder trainiert gehen sie leicht verloren Etwa der Umgang mit Geld um selbst im Supermarkt einkaufen zu können Oder das Schreiben der eigenen Unterschrift Diese Fähigkeiten zu erhalten trägt dazu bei die eigene Identität zu erhalten Auch Men schen mit geistiger Behinderung besitzen die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen Ein schwieriger Schritt der enge Begleitung erfordert ist der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand Für viele Menschen ob mit oder ohne Behinderung ist dies ein einschnei dendes Erlebnis Das Risiko psychisch in ein tiefes Loch zu fallen ist groß wenn bekannte Strukturen wegbrechen Die Bonner Werkstätten und die Wohnbereiche der Lebenshilfe arbeiten deshalb eng zusammen um den Übergang zu erleichtern Teilzeitlösungen ermöglichen es an gehenden Rentnern die Tagesangebote in den Wohnstätten kennen zu lernen ihren Hobbies

Vorschau LHB Jubiläum 60 Jahre Seite 57
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