T H E M A es ist nor mal versc hieden zu sein es is t normal v erschie den zu sei n es ist no rmal ver schieden z u sein es ist nor mal versc hieden zu sein es ist normal verschied en zu sein es ist norm al verschi eden zu sein es is t normal v erschie den zu sei n es ist no rmal ver schieden z u sein es ist nor mal versc hieden zu sein es ist normal verschied en zu sein 66 Was bedeutet Inklusion Viele denen ich be gegne glauben dass dieses in den letzten Jahren viel genutzte Wort mit Menschen mit Behinderung zu tun hat Das stimmt zum Teil betrifft aber tatsächlich früher oder später alle Menschen der Gesellschaft Inklusion bedeutet dass alle Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen können unab hängig davon welches Geschlecht welche Hautfarbe man hat welchen Glauben man prak tiziert welche Form der Sexualität man auslebt oder welchen gesellschaftlichen Status man genießt Inklusion ist Menschenrecht und keine Utopie so wie es von vielen Kritikern ja gerne immer wieder behauptet wird Um gedeihen zu können braucht sie Haltung Als ich 1988 in die erste Klasse meiner Grund schule kam war ich das einzige Kind mit einer sichtbaren Beeinträchtigung Ich wurde bis zur sechsten Klasse von den anderen Kindern als normal angesehen und als Teil der Klassen gemeinschaft behandelt Dann setzte bei vielen die Pubertät ein und ich wurde zunehmend ge hänselt und gemobbt auf meine körperlichen Besonderheiten bezogen Fang mich doch du kriegst mich eh nicht oder Du bist so weil deine Mama Tabl tten genommen hat sind nur zwei der Sätze die sich bis heute tief in mein Gedächtnis eingebrannt haben Dies führte dazu dass ich ggressiv wurde und versuchte die Ungerechtigkeit mit Gewalt zu bekämpfen ohne Erfolg Ich glaube wäre meine Schule damals schon inklusiv gewesen und hätte be hinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen unterrichtet meine Mitschülerinnen und Mit schüler und ich hätten einen anderen Umgang miteinander gehabt Seit mehreren Jahren bin ich nun als Inklusions aktivist Musiker und Sozialpädagoge tätig trete bei Veranstaltungen und Tagungen auf disku tiere auf Podien und gebe Workshops Viele ha ben weitgehend mit den Themen Behinderung Inklusion oder Barrierefreiheit zu tun Meine Auf gabe sehe ich dabei darin Menschen von ihrem Defizitdenken weg zu bekommen Ich bin nicht trotz meiner Behinderung stark sondern wegen ihr Ich sehe meine Behinderung tatsächlich wie eine Superkraft und die Inklusion ist das Univer sum in dem ich mich befinde Mit dieser Ein stellung schaffe ich es immer wieder Menschen den Mehrwert von Diversität also Vielfalt be greifbar zu machen und wertzuschätzen Es ist normal verschieden zu sein Doch zu vielen Menschen ist Behinderung und damit Vielfalt nach wie vor nicht so vertraut manche haben sogar Angst davor Ganz häufig höre ich auf der Straße von Kindern den Satz Mama Papa warum hat der Mann nur einen Finger oder Warum läuft der so komisch Viele Eltern ziehen ihre Kinder dann weg und sagen dass man nicht mit dem Finger auf an dere zeigt Oder sie versuchen ihrem Kind meine Behinderung zu erklären dabei könnte ich das doch viel besser Kinder sind neugierig und stellen einfach Fragen damit sie Dinge ver stehen Ich erlebe die Unsicherheit und Scheu der Erwachsenen wie mit Andersartigkeit um gegangen werden kann die sie wieder an ihre Kinder weitergeben Am ehesten kann man diesem Kreislauf dadurch beikommen dass in selbstverständlich inklusiven Kindergärten ge lernt wird dass es normal ist verschieden zu sein Davon bin ich fest überzeugt INKLUSION Ich mach das mit links Graf Fidi Rapper Aktivist und Inklusionsbotschafter der Lebenshilfe schreibt darüber was Inklusion eigentlich bedeutet

Vorschau LHB Jubiläum 60 Jahre Seite 66
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